PARIS – Wir haben drei schöne Tage, und dann sage ich Dir, dass wir zu Ende kommen müssen.
Noch vier Stunden bis zum Aufwachen. Die mich unterstützende legale und illegale Pharmazie macht mir diese zu bewusster Zeit. Du schläfst. Hast Dich ein letztes Mal, und dies überzeugend, dagegen verwahrt, gebumst zu werden! Da ich Dich liebe, respektiere ich Deinen Willen. Ein Brieschen für den Verfasser, als eine Art Entschädigung für den vorübergehenden Verzicht auf die mir liebste Fotze und den schönsten Arsch, den ich/die ich kenne.
Es ist noch Puder da. Und den muss ich zurück nach Deutschland schmuggeln. Mach‘ ich doch.
Den Kontakt zur Realität hätte ich ohnehin längst verloren. O-Ton CK. Willst Du mal Ausgesprochenes, was sonst unausgesprochen ist? Ich weiß wirklich nicht, ob Du es willst.
Aber ich ( Egoist!) meine, Dir sagen zu sollen, was ich durchdenke!
Als wir vorgestern hier ankamen habe ich gedacht: Wir haben drei schöne Tage, und dann sage ich Dir, dass wir zu Ende ( zu einem für Dich und mich agreablen ) kommen müssen.
Dass ein solcher Entschluss richtig sein könnte, meine ich jetzt noch (3:21); aber wenn ich an die letzten Stunden denke, dann ist das alles total blöder Unsinn.
Und genau diesen total blöden Unsinn habe ich im Kopf. Als das momentum verum, für Dich und für mich.
Wenn Du mir sagst, ich sähe gut aus, genieße ich das. Ich hoffe immer – und Du gibst dazu jede Veranlassung – ein Kompliment, das den Vorzug hat, wahr zu sein. Allein, sehe ich mich im Spiegel und frage mich ab (Haschisch, Captagon neben Alkohol und ein bisschen Kokain etc), wo hier last exit Alex ist, dann muss jetzt ganz schnell der Rücksturz in die Normalität erfolgen.
Die Drogen, ich nenne sie mal, Magnesium und Vitamin E inbegriffen, so, sind mein Medium, um an Deinen Vitalität, liebe Liebe, Anschluß halten zu können. Und wie schwer mir das – trotz obigem – mitunter fällt, weißt Du besonders gut.
Ich weiß, ich bin/war ein pusher; ich habe es bewusst und gewollt („da geht echt ’ne Tür auf“) inszeniert, dass Du – mit mir – experimentierst: keine Aufzählung.
Du warst dabei. Und ich habe Dich/will Dich fesseln. Jeder Mann nach mir ( O-Ton) soll es schwer mir Dir haben.( Stehe auf; Minibar: Wodka. Und Du liegst im Bett wie eine der Marmor-Skulpturen von Rodin: Amor fugit. Schön)
Mann? Männer? Nach mir?
Ich möchte gerne Dein Mann sein. Ich habe jetzt seit langem Zeit gehabt, mir über diese Idee klar zu werden: Catherine, es ist nur Wunschdenken. Es gab Phasen, da habe ich gedacht, ich könnte/dürfte/müsste, was ich wollte.
Meine Liebe, ich will und kann der Welt nicht beweisen, dass ich (und das musst Du mir zugute halten, nach den Erfahrungen die ich gemacht habe) die Ausnahme von der Regel bin. Das Zeug dazu habe ich nicht.
Unsere Zeit in Paris war, wie sagtest Du, oft noch schöner als der Traum, den Du davon hattest. Kein Haus, keinen Schritt, keinen Metro- Kilometer, keinen Café und kein petit dejeuner von diesen drei Tagen ( vom Rest erst gar nicht zu reden ) möchte ich missen, werde ich vergessen.
Nur, wir beide, wir müssen auch nach Paris weiterleben: apart together, oder wie?
Wie machen wir das? Ein Vorschlag von mir:
-Catherine, ich möchte, dass Du meine allerbeste Freundin bleibst, die – wenn sie Lust hat – mich für das benutzt, wozu ich tauge, die aber begreift, dass ich als steady going „Mitmensch“ (engl?), companion (?) keine ausreichende Fakultas mehr besitze. Das können wir gerne diskutieren; aber ich weiß, dass es so ist.
Schnitt