Tagebuch der Unrast

As Time Goes By

Verschlungene Pfade

Ich gehe zurück ins Zimmer. Die Stimme ist weg, aber auf dem Bett sitzt jetzt ein Hund. Ein großer schwarzer Hund mit hängenden Ohren und grauem Maul. Er sieht mich an, als würde er mich kennen. Als hätte er sein Leben lang auf mich gewartet. Weiterlesen

Die Spiegelstadt

Ich betrete sie durch eine Tür, die sich nach innen faltppet, als wäre sie aus Papier. Der Wind, der mir entgegenweht, trägt meinen eigenen Atem zurück – eine seltsame Rückkopplung, als ob die Luft selbst zögert, eine Entscheidung zu treffen. Weiterlesen

Der Mann, der nie existierte

Jemand erinnert sich an ihn. Aber niemand weiß, ob er jemals real war.

Sein Name war – oder hätte sein können – Laurent. Oder vielleicht war es nur ein Laut, den der Wind in den Ritzen einer verlassenen Straße hinterließ.… Weiterlesen

Der Augang ins Licht

Der Ausgang ins Licht – Ein Portal, das aus dem Nichts auftaucht, flackernd wie die Reflexion einer anderen Wirklichkeit. Es steht inmitten der Leere, ein Tor ohne Türflügel, nur ein Rand aus schimmerndem Gold, das in sich selbst zu brennen scheint. Weiterlesen

Die Stadt der Träume

Ich liege auf dem kalten Steinboden unserer Höhle und starre in die Schwärze über mir. Es gibt kein Licht hier unten, nur das schwache Leuchten von phosphoreszierenden Flechten an den Wänden, die wie Sterne in einer toten Galaxie funkeln. Die Luft ist schwer, feucht und kalt, als würde sie uns langsam erdrücken. Manchmal frage ich mich, ob wir überhaupt noch atmen oder ob wir schon längst zu Geistern geworden sind. Weiterlesen

Die Stadt der Pilger

Der Sand brennt unter meinen Füßen, selbst durch die dicken Sohlen meiner abgenutzten Schuhe. Die Sonne steht hoch am Himmel, ein gnadenloser Feuerball, der uns mit jedem Schritt weiter austrocknet. Vor mir erstreckt sich die endlose Wüste, eine gelbe, leblose Weite, die sich bis zum Horizont zieht. Und dort, in der Ferne, ragt er auf: der Berg. Seine schroffen Gipfel sind in Dunst gehüllt, als würde er sich vor uns verstecken. Weiterlesen

Die Stadt der Winde

Ich ducke mich tiefer in den Windschatten der verrosteten Autowracks, die wir zu einer Hütte zusammengebaut haben. Der Sturm heult um uns herum wie ein lebendiges Wesen, seine Stimme kalt und gnadenlos. Es ist kein normaler Wind – dieser hier hat Zähne, Klauen, einen Hunger, der nie gestillt wird. Er reißt an den Metallplatten, die wir mit Seilen und Bolzen verzweifelt befestigt haben, als wollte er sie wie Papier zerfetzen. Manchmal frage ich mich, ob er uns wirklich nur auslöschen will oder ob er etwas anderes sucht. Etwas, das wir ihm vorenthalten. Weiterlesen

Die Stadt der Lügen

Der Bildschirm flackert vor mir, die Pixel tanzen wie winzige Sterne in der Dunkelheit des Bunkers. Der schwache Schein des Monitors ist das einzige Licht hier unten, abgesehen von den Notleuchten, die alle paar Meter an den Wänden angebracht sind. Ihre kalten, bläulichen Strahlen werfen lange Schatten auf die Gesichter der Jugendlichen, die sich um mich versammelt haben. Sie starren gebannt auf das, was ich ihnen zeige – Bilder einer Welt, die es nicht mehr gibt. Weiterlesen

Die Stadt der Tiere

Ich sitze auf der zerfallenen Mauer, die einst den Stadtrand von Nairobi markierte, und starre in die Dunkelheit hinaus. Die Sonne ist gerade erst untergegangen, aber die Schatten der Ruinen scheinen bereits zu leben, sich zu bewegen, als würden sie atmen. Der Wind trägt das ferne Brüllen eines Löwen herüber, tief und vibrierend, wie ein Echo aus einer anderen Zeit. Weiterlesen

Die Stadt der Schatten

Ich presse mich tiefer in den schmalen Spalt zwischen zwei Solarpaneelen, während die Sonne gnadenlos auf die Atacama-Wüste herabbricht. Die Luft flirrt vor Hitze, und selbst hier, im Schatten unseres provisorischen Hauses, fühlt sich meine Haut an, als würde sie von unsichtbaren Flammen versengt. Weiterlesen
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