Fin1
Liebste,
in den Tagen Deiner Abwesenheit hatte ich Gelegenheit und Anlass mir über vieles klar zu werden. Du hattest Recht mit dem von Dir im Blue Angesprochenen.
– Meine Suche nach einem Ausweg aus dem selbst geschaffenen Dilemma
– Mein feiges Reserveverhalten (noch ‘n paar Frauen in petto) falls das mit Cora nicht klappt.
– Meine Unfähigkeit die Konsequenzen zu ziehen, die selbst ich, für mich, als die richtigen erkannt zu haben glaubte.
Nun es ist nicht so gelaufen wie ich das noch vor 3 Wochen so unbedingt wollte.
Aber das ist Ok.
Ändert aber nichts daran, dass mein Leben alles andere als in Ordnung ist und somit auch nichts an den zu ziehenden Konsequenzen.
Auch dieses, mein Verhalten, hast Du vorausgesehen: Tabularasa – restart von point zero.
Es muss ein Ende haben mit diesen ständigen Verletzungen und uneinlösbaren Hoffnungen.
Die Binse vom Schrecken ohne Ende/Ende mit Schrecken würde hier gut passen.
Ende ohne Schrecken würde ich zwar präferieren ließ/lässt sich aber offensichtlich nicht erreichen.
Das Du mich, d.h., mich, den Alten, den Zickigen den grundlos Mutigen, den begründet Feigen, den erschöpft Faulen, den bemüht Fleißigen, den „glücklich“ Handelnden und den „unglücklich“ Liierten ( etc. etc. ) nach den zwei Jahren noch immer gern hast beweist mir, dass ich mehr Glück als Pech habe.
Es geht auf 3:00. Noch 1 Wodka ( Pierre ).
Ich erhebe mein Glas auf Dich, wünsche Dir schöne Träume.
Allein …. Du kennst das Dilemma, auf das ich mich berufe. Kein Mitleid, bitte. Und, der Vorzug von: Von Hier aus/von null aus? Standort ist von nachgeordneter Bedeutung. Wobei einzuräumen ist, dass es gute und weniger gute Standorte für einen Ein-/Ausstieg gibt. Nur, ich musste mich für einen entscheiden und das habe ich.
Wenn ich auch meistens so tue, als verstünde ich Dich nicht. Ich tue es, meistenteils, sehr wohl. Und weil ich trotz der damit verbundenen Einsicht keine unmittelbar wirksamen Rezepte habe, weil ich, wie Du weißt, mehr dem beherrschbaren Heute als dem unbeherrschbaren Morgen zugetan bin, den wünschenswerten Idealzustand herzustellen, leidest Du.
Was tun, müssen, wir, um diesem Debakel zu entgehen?
Worst case: ich, schwermütig, schlechten Gewissens, muss mal telefonieren, will früher weg etc.
Best Case: wir, Du+ich, rollen die Welt auf, now & for ever. Just fiction!
Ich weiß nichts!
Noch fünf Stunden bis zum Aufstehen.
Sehe ich mich im Spiegel und frage mich, wo hier last Exit Alex ist, dann muss jetzt ganz schnell der Rücksturz in die Normalität erfolgen.
Ich weiß, ich bin/war ein pusher; ich habe es bewusst und gewollt („da geht echt ’ne Tür auf“) inszeniert.
Was ich Dir mit all dem sage, dass wir zu Ende (zu einem für Dich und mich agreablen) kommen müssen.
Als das momentum verum, für Dich und für mich: Wir beide, wir müssen weiterleben: apart together, oder wie?
Wie machen wir das? Ein Vorschlag von mir:
Ich möchte, dass Du meine Freundin bleibst, die begreift, dass ich als ihr steady going „Mitmensch“ (engl?), companion (?) keine ausreichende Fakultas besitze. Das können wir gerne diskutieren; aber ich weiß, dass es so ist.
Ich kann es nicht abschätzen, hoffe aber dass Du damit klarkommst. Du hast das, auch im Blue, abfällig als nett zusammen unterhalten etc. bezeichnet und das klang wie ein Urteil. Ich kann Dir für hier und jetzt nur sagen, ich hoffe, dass es keins war.
Lass uns drüber reden.