As Time Goes By

Die Zeit fordert Opfer

Unzureichend gedowned stolpere ich ins Freie, wo ich verstört nach Fassung suche, zwischen rasenden Autos und tieffliegenden Jets, die dicht über meinen Kopf schießen, der Sog hebt mich vorübergehend an, so dass sich meine Füße vom Asphalt lösen. Die mühsam entfaltete Ray Ban schützt meine Rezeptoren nur dürftig vor den sich tief in meine Netzhaut bohrenden Sonnenstrahlen. Die rächen sich mit einem bunten Feuerwerk.

Leicht schwankend erreiche ich die Straßenmitte, dann Lichtwechsel. Das Farbenspiel schillert gelb, rot, grün, alles zugleich sichtbar. Erneutes Inferno oder das gleiche Inferno, die Fortsetzung des letzten Infernos, wutschäumenden Kreischen, Keuchen, Brüllen, Tumult. Riesenplakate an Häuserwänden und Litfaßsäulen!

Das Blut vollständig mit Drogen gesättigt, Kraft- und Willenlos, werde ich von grellen Reklamebildern verfolgt.

Aufreizungen zu selbstmörderischer Ex/Ektase. Zufällige Passanten geraten in Verstörung, unter Krämpfen und von wilden Zuckungen geschüttelt bleiben sie zurück.

Arme Menschen – die Augen schimmern feucht: Man treibt ein schnödes Spiel mit ihnen. Fäulnis und Zersetzung benagen die Lebenskraft. Die tägliche Qual und Aushöhlung, sie machen sich auf ein frühes Ende gefasst.

Mit brennender Sorge blicke ich auf das Geschick der Menschheit.

– Alles krankt, Hoffnungen schwinden.

– Eine blasse langweilig wabernde Gleichgültigkeit hat die Gesichter überzogen.

– Wandelnde Leichen mit Grabsteinen in den Augen.

– Diese Kreaturen haben nichts was sie belebt. Sie leben durch Zufall!

– Sie trödeln sinnlos bei möglichst unauffälliger Witterung.

– Die Sonne verschwindet.

– Die Natur hat nichts zu sagen.

– Die Natur ist ausgewandert, die Reste verkotet.

Kleine Betonwaben in Sozial-Vorstädten sind ihre letzte Zuflucht – Höhlenmenschen, (Rulaman und Kunig Hartfest des 21ten Jahrhunderts) hier verkriechen sie sich nachdem sie den ganzen Tag Krach, Kohlendioxyd, unverständliche bürokratische Anordnungen, drakonische Strafandrohungen, Junk Food (… ist einfach gut) et cetera ertragen mussten.

Dumpf hocken sie herum, stundenlang bei fortschreitender Entseelung.

Größere Menschenmassen auf öffentlichen Plätzen geraten in Raserei. Es geht zu weit! Aber so geht es! gibt es noch Grenzen?

Das Unausdenkbare, Undenkliche?

Die Last tödlicher Geheimnisse, die ich nicht kenne, ist erdrückend!

Ich muss meine Schlüsse ziehen: Aus Reden, Charakteren, Schweigen, Gedanken, Schlaf oder Beischlaf, aus Träumen … Böse Ahnungen! Kein Wunder!

Es beginnen die Erschütterungen, vertieft durch einen Schwimmkurs in Unglauben, Verblüffung und Tränen.

Nie erlahmen, durch Unbilden, Vergesslichkeit, Achselschweiß, Nivea-Creme, Dieselöl und dergleichen nicht aufzuhalten.

Schlaflose Nächte.

Was wird aus der Logik? Logik? Ich fröstle in feuchter Ahnung. Das Komplott – noch infantiler als befürchtet? Der Angriff aus dem Off? Schwankender Boden? Unsinn scheint aus blauem Himmel!

– Zufall?

– Verfall?

– Abfall?

– Woran klettern wenn die Mauer wankt?

– Logik?

Die schwere Zeit fordert Opfer. Die Gesundheit des Geistes!

In der Begierde treten die Nachtseiten des Charakters zutage.

Pillen als Brot Belag?

Die Uhr tickt. Plötzlich bleibt sie stehen. Sie ist immer richtig gegangen. Somit ging sie richtg beim Stillstand. Seitdem hat sich nichts verändert.

Sie steht noch immer. Somit geht sie noch immer richtig!

Die plausible Monotonie!

Unanfechtbar – da langweilig.

Unbestreitbar – da ärmlich.

Die Ärmlichkeit, die Erbärmlichkeit überzeugend! Je realistischer desto ärmlicher, niederschmetternde ärmliche Realität.

Ich bin am Ziel!

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