As Time Goes By

Liebe Veronika

Liebe Veronika, … liebe Veronika?, …, ja, liebe Veronika, …

 

einen längeren Augenblick musste ich das erst einmal so stehen lassen, die beiden Worte ansehen und sie glauben. Liebe Veronika. Viele Briefe an Dich fangen so an. Öfter schrieb ich allerdings: Meine liebe Veronika. Nun gut, jetzt habe ich es im Kopf oft genug rekapituliert. Und begriffen: Ich tu’s! Ich schreibe an Dich.

Meine liebe Veronika,

als mir vor ein paar Tagen die Idee kam, an Dich zu schreiben, dachte ich: Du bist verrückt? Nun denn, egal. ’n bisschen verrückt ist hierzulande erlaubt. Also, wehr Dich nicht. Du stehst sowieso in ihrer Schuld. Denk mal nur mal an die Scheißzeit, die wir(ich) aus einem Teil unserer gemeinsamen Jahre gemacht haben.

Liebe Veronika, heute sehe ich das alles in einem etwas anderen Licht. Wobei die Anwesenheit von Licht ja schon eine gewisse Helligkeit implizierte, was ich jedoch so nicht gemeint habe. Erkenntnistheoretisch (zur Zeit eines meiner Lieblingswörter) bewege ich mich eher in einem sanften Morgen- oder Abendlicht. Ganz hell ist also nicht, wobei die Vorzüge dieser Beleuchtung darin liegen, dass sie zwar objektiv zu erhellen vermag, aber den beleuchteten Ereignissen etc. subjektiv doch zu einer Aureole verhilft, die sie in ihrer Realzeit (noch ein Lieblingswort) hatten. Um es kurz zu machen: die Art von Beleuchtung hat was, und für einen Rückblick gibt es nichts besseres.

In anderem Lichte heißt dann auch: Dein 24. Geburtstag war vor zwei Wochen; mein 38.ster ist jetzt auch schon wieder 2 Monate her. Von unserem letzten Sehen bis heute sind 15 Monate vergangen.

Eine so blöde, verwirrte Zeit, die ich mir in der Nachbearbeitung nur so erklären kann, dass wir beide -der eine dem anderen – immer wieder beweisen wollten, dass wir uns überhaupt nicht brauchten: Dazu gehörte die lockere Nonchalance, mit der wir von Zeit zu Zeit in Erscheinung traten, sie war ein Teil dieser Performance. Du als der Star, der Superstar. Mit Dir war ich in den Kneipen und sonst wo zunächst einmal everybody’s tough guy: der Mann, der Veronika an der Kandare hat/hält/halten kann. Aber das hat sich ja dann – wie zu beweisen war, weil wir uns schließlich nicht brauchten – gegeben.

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