Tagebuch der Unrast

Zwischen Dämmerung und Papier entstehen meine Welten
Romane, die sich wie Träume anfühlen. Gedanken, die nachhallen. Geschichten, die fragen, was bleibt.
Ich schreibe, weil Worte manchmal näher an der Wahrheit sind als das, was wir sehen.
Meine Geschichten bewegen sich zwischen dystopischer Klarheit und traumhafter Unschärfe. Ich liebe das Unerklärliche – und die Momente, in denen Sprache plötzlich etwas sichtbar macht, das vorher nur Gefühl war.
Wenn du zwischen den Zeilen gern wanderst: Willkommen. Du findest hier Kurzgeschichten, Auszüge und Arbeitsversionen meiner Romane.
Die Stadt unter der Erde
Die Luft in unserem Bunker riecht nach Schimmel und Angst. Sie ist schwer, fast greifbar, als würde sie sich in unseren Lungen festsetzen und uns...
Das tote Korallenmeer
Die Boote dümpeln träge in der Bucht, als hätten sie aufgegeben, irgendwohin zu wollen. Das Wasser ist flach und glasig, aber darunter liegt ein...
Die wandernde Wüste
Sand dringt durch jede Ritze des Solarbusses, in dem wir seit Wochen leben. Er sammelt sich in den Augenwinkeln, knirscht zwischen den Zähnen,...
Der vertikale Wald
Ich klettere über die verrosteten Feuerleitern des letzten Wolkenkratzers in Berlin. Der Wind zerrt an meiner Jacke, trägt den Geruch von...
Antarktische Zuflucht
Meine Finger kleben an der gefrorenen Wand der Unterwasserkuppel. Die Kälte brennt wie Feuer auf meiner Haut, aber ich kann mich nicht lösen von...
Die schwimmende Stadt
Die schwimmende Stadt Der Plastikmüll unter meinen Füßen knirscht wie zerbrochenes Glas. Ich halte den Atem an, als eine Welle gegen den Ponton...
Die Membran der Zeit
Ich stehe vor dem Spiegel, aber er reflektiert nicht. Stattdessen pulsiert seine Oberfläche wie eine lebende Membran, schwingt im Rhythmus eines...
Bernadette
Bernadette. Ihr Name vibriert in der Luft wie der Nachhall einer vergessenen Melodie. Sie trägt ein schwarzes Kleid, das im dämmrigen Licht wie...
La Maison rose
La Maison Rose duckt sich unter mir wie ein verblasstes Bonbon zwischen den grauen Häuserfassaden. Seine abgeblätterte rosa Farbe erinnert mich...
Juliette
Sie sitzt am Fenster, das Morgenlicht fängt sich in ihrem Haar. Ihre Mappe liegt aufgeklappt vor ihr, darin Skizzen in aggressiven Rot- und...
Epilog
Die Luft roch nach Salz und Seetang. Der Wind hatte das Meer aufgewühlt, und die Wellen klatschten mit einer fast beleidigenden Gleichmäßigkeit...
Fin
Die Morgensonne kroch über die Klippen, streifte die Dächer der Fischerhäuser und ließ die nassen Pflastersteine glänzen, als hätte jemand sie...
Morgen kommt Marie zurück
Die Bretagne hat eine seltsame Art, dich auszuziehen, Schicht für Schicht. Nicht im körperlichen Sinn – ich meine das, was in deinem Kopf...
Besuch
Die Bretagne hatte eine Art, dich zu beobachten. Nicht direkt, nicht frontal – mehr so, als wäre sie ein stiller Dritter, der sich in die...
Vielleicht
Die Luft in Moguéran fühlte sich immer an, als hätte sie zu viel gesehen. Salz, Nebel, Regen – all das hing in jedem Atemzug, als wollte die...