Noch bin ich hier
gegen 18:30 Uhr
Schwankend zwischen Entscheidungsschwäche, Zielkonflikten und – Wer kann das, außer mir, mit fast 38 Jahren noch von sich sagen? – der Qual der Wahl * versuche ich, teils durch Gedanken-, teil durch den geplanten Drogenmissbrauch erkenntnistheoretisch ein Stückchen und wieder ein Stückchen weiterzukommen. Non sum Sysiphos. Und noch leide ich nicht.
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Mir hat mein Dasein ein unverstandenes und vielleicht nur auf lange Sicht als strukturiert erkennbar werdendes Geschick mit auf den Weg gegeben. Für das ich über alle Maßen dankbar bin, und dem ich mich bewusst und staunend, und immer wieder aufs Neue zuwende, weil es mein Leben ist. – Meine Fertigsätze zu diesem Thema müssen schon anderswo stehen. – Ja, das ist es. Es ist mein Leben. Nichtsdestoweniger wird mir dessen Sinn sehr dunkel bleiben. Ich fürchte sogar, auf ewig unverstehbar (> Codex Wittgenstein; > Tractatus Logicus > oder auch > die vertrackte Logik). – Was ich dagegen im hellsten Lichte sehe und ‚erkenne‘, sind diese wunderbaren Frauen, deren Gunst mir auf unerklärliche Weise zugefallen ist.
A propos: Frauen. Flow of consciousness. Zwar ungeordnet, wenngleich öfter als sonst überhaupt nichts anderes, bei Tag und bei Nacht, und das lebenslänglich, reflektiert.
From now on (18.55 Uhr): conditio sine qua non – mein Alptraum: eine Welt ohne Frauen – Wohlgefallen – Lust – Lachen – Anfassen – Fühlen – Begierde – geliebter oder geschätzter Mitmensch – Antipode zu Mann – die mich zum Mann macht – die mir als ihrem Gegensatzpasser vertraut – auf die ich mich verlassen kann – in Gedanken, Worten und Werken – die meine Geilheit nicht erschrickt – deren Geilheit mir gefällt – der ich mich nicht unterwerfen (?), unterordnen (?) oder um jeden Preis und immerfort gefallen muss – die mich nicht an die Leine legt – die mir nicht nach spioniert, obwohl es ihr ein Leichtes wäre – die meine ‚große Linie‘, von der ich weder weiß, ob sie groß noch ob sie eine Linie ist, erkennt und akzeptiert – die weiß, dass ich nichts Böses will – (19.10 Uhr): – die meinen Hang zur dunklen Seite des Lebens ohne allzu große Ängste, sondern statt dessen lustvoll mit lebt – die mich sein lässt, wie ich bin.
Noch bin ich hier – mein Stichwort (Ja, isses denn! Ausgerechnet: Stichwort! – Arno, hilf. Oder ich sollte ich mich einfach nicht schämen? Böse, böse, Du, Sprache aber auch.) sind Frauen. – Und nichts kann mich, meine Sinne (alle) und meine Gefühle, Phantasien, Wünsche, Begehrlichkeiten und Begierden, Absonderlichkeiten und Schrullen, mein Hirn, um nicht von Intellekt zu sprechen, und meine Raffinesse, meine Sinnlichkeit und meine Gemeinheit (?) mehr entflammen als eine Frau, so wie ich sie mag*, das kann. – Mit Ficken – Lecken – Anfassen – Aufmachen – Anmachen – noch einmal – und wieder – und noch einmal – Hineingleiten -Herausgleiten – Abrutschen – Eindringen – Penetrieren – Fühlen – Hören – Sehen – bis es mir vergeht. – Wird fortgesetzt.