As Time Goes By

Stories

Wir pfeifen aus den letzten Löchern

Die Nacht war endlos, ein schwarzes Loch, das uns alle verschluckte. Es gab keinen Anfang und kein Ende, nur diesen Moment, der sich dehnte und dehnte, bis er alles ausfüllte. Wir waren Gefangene in einer Welt, die längst aufgegeben hatte, aber trotzdem weitermachte, aus Trotz oder aus Gewohnheit. Es spielte keine Rolle. Weiterlesen

Die Stadt ein sterbender Körper

Die Nacht war eine träge Masse, eine Art klebriges Nichts, das sich wie kalter Rauch durch die Straßen zog. Sie schmeckte nach billigem Dope und verbranntem Fett, nach abgestandenem Shisha-Dampf, der aus einer offenen Tür in den Regen dampfte. Es war, als hätte die Stadt beschlossen, zu ersticken – nicht abrupt, sondern langsam, schleichend, genüsslich, wie ein Raucher, der sich seiner letzten Zigarette hingibt, während der Sauerstoff versiegt. Weiterlesen

Gaugamela

Die Luft war schwer, als hätte sie jahrhundertelang an genau diesem Ort geschlafen, ohne zu atmen, ohne zu sterben – nur das dumpfe Dröhnen der Hitze, die den Sand zu einer glühenden Haut machte, hielt sie in Bewegung. Es war, als hätte die Erde beschlossen, sich aufzulösen, Sandkörner wie Milliarden gefallener Sterne, so fein, dass sie kaum noch Materie waren, und doch – sie trugen alles, trugen uns, trugen das, was von uns blieb. Weiterlesen

Die Kante des Lebens

„Was hat das noch zu bedeuten?“ frage ich mich, aber die Frage zersplittert, als der Wind sie aufnimmt und zu einem Schreien macht. Ein Schrei, der in den Klippen verhallt, in denen niemand mehr wohnt, seit der letzte der Menschen von der Mauer der Zivilisation abgerutscht ist. Ich lache – nicht aus Freude, sondern aus Verzweiflung. Und dieser Wahnsinn, der den Verstand wie einen zerbrechlichen Zweig biegt, ist die einzige Konstante in dieser Welt des endlosen Verfalls.

Weiterlesen

Der Puls der Stadt, ein geflüsterter Abgesang

Die Luft schmeckte nach Rost, ein metallisches Flirren auf der Zunge, das mit jedem Atemzug tiefer kroch – in die Lungen, ins Blut, bis ins Hirn, wo es sickernd die letzten hellen Gedanken verfärbte. Ich stand an der Kante der Welt, oder besser: einer ihrer Ecken – eine schartige, graubraune Kreuzung irgendwo in den verkohlten Adern dieser Stadt, die sich nicht mehr recht entscheiden konnte, ob sie noch lebte oder bereits zu Staub zerfiel. Weiterlesen

Alexander

Plötzlich, wie aus dem Nichts, erschien ein Jet am Himmel. Ein silberner Pfeil, der die Stille des Morgens durchschnitt, ein Anachronismus in dieser zeitlosen Landschaft. Der Jet war ein Symbol der modernen Welt, ein Eindringling in die archaische Szenerie, die Alexander umgab. Er beobachtete, wie das Flugzeug durch die Wolken glitt, ein stummer Zeuge der menschlichen Hybris, die die Natur zu beherrschen suchte. Weiterlesen

Der Schwan

Die Uhr tickt wieder. Der Moment des Stillstands ist vorbei, die Zeit nimmt ihren unerbittlichen Lauf. Die Stadt, ein Moloch aus Stahl und Beton, pulsiert weiter in ihrem unaufhörlichen Rhythmus. Und ich, ein einsamer Wanderer in dieser urbanen Wüste, setze meinen Weg fort, getrieben von der brennenden Sorge und der Hoffnung auf einen flüchtigen Moment der Erleuchtung. Weiterlesen

Reisen

Die Klippen standen wie zerbrochene Rippen einer urzeitlichen Bestie, schwarz gegen den grauen Himmel, dessen Wolken in Schlieren aus Metall und Rauch zerflossen. Der Sturm war gekommen, ohne Vorwarnung, eine Präsenz, die mehr spürbar als sichtbar war – ein gewaltiger Atem, der die Luft mit Elektrizität und Salz füllte. Der Wind schrie, und es klang nicht wie Natur, sondern wie das unaufhörliche Klagen einer Welt, die sich selbst nicht mehr ertragen konnte. Weiterlesen

Die Reise

Ein Bahnhoflautsprecher begann mit einer endlosen Wiederholung. Eine Stimme, metallisch und hohl, kündigte eine Verspätung an, die längst nicht mehr von Minuten oder Jahrzehnten zu sprechen schien. Angermund lag unter einer Decke aus grauem Regen, die den Eindruck erweckte, Zeit sei lediglich eine langsame Zersetzung.

Weiterlesen

Die Uhr tickte

Die Straße war ein glitzernder Schlund, verschluckte Lichter, spiegelte Gesichter wie verzogene Masken in einem Karneval der Resignation. Der Regen – nicht jener, der den Sommer erfrischt, sondern ein kalter, stechender Schleier, der die Poren verstopft und den Atem mit einem Hauch von Öl und Verfall beschwert – peitschte durch die enge Gasse. Ich stand da, allein unter Hunderten, jeder Schritt meiner gehetzten Mitmenschen ein leises Echo des Kollapses. Die Luft roch nach Betonstaub und verbrannter Hoffnung, als hätte die Stadt selbst beschlossen, zu verrotten, ehe jemand anders es für sie tun konnte.

Weiterlesen
made by Xbyte jade heilstein einfach schnell gesund kochen einfach schnell gesund vegan Tierkommunikation