As Time Goes By

Stories

Auf den Hund gekommen

Es regnet. Natürlich regnet es. Bretagne… Ich hätte es wissen müssen, aber ich stand ja schon gestern Abend mit meiner optimistischen Art unter einem dieser spärlich flackernden Laternenlichter und dachte, der Himmel sieht eigentlich ganz vielversprechend aus. War er nicht.… Weiterlesen

Saint-Malo

Ich hasse Saint-Malo. Nicht aus einem konkreten Grund, mehr so aus Prinzip. Graue Stadt, grauer Himmel, zu viel Verkehr, zu wenig Charme. Aber Marie liebt es, hierherzukommen. Sie sagt, die Stadt hätte „Ecken und Kanten“. Ich sage, sie hat Baustellen… Weiterlesen

Moguéran im Herbst – Ein Strandspaziergang

Später sitzen wir auf dem Balkon, der Wein ist offen, und die Lichter des Hafens spiegeln sich im Wasser. Marie raucht eine Zigarette, zieht den Rauch tief ein, als würde sie nachdenken. „Ich liebe diesen Ort“, sagt sie plötzlich. „Das klang vorhin anders.“ „Ich weiß. Aber ich liebe ihn trotzdem.“ Ich sehe sie an, und für einen Moment ist da diese Stille, die mehr sagt als Worte. „Dann geh nicht weg“, sage ich schließlich, leise. Sie dreht sich zu mir, ein Lächeln auf den Lippen, das zugleich traurig und wunderschön ist. „Vielleicht bleibe ich. Vielleicht.“ Das Rauschen der Wellen klingt wie ein Versprechen, das keiner von uns halten wird. Weiterlesen

Moguéran im Herbst

Später in der Nacht, als die Gespräche versiegt sind und die Flasche leer ist, gehen wir nebeneinander ins Bett. Sie rollt sich zur Wand, und ich starre an die Decke, während der Wind durch die halb geöffneten Fenster weht. „Wirst du wirklich gehen?“, frage ich leise. „Vielleicht.“ „Vielleicht?“ „Ja, vielleicht.“ Moguéran, denke ich, während ich ihren Atem höre. Vielleicht verlasse ich dich irgendwann auch. Aber nicht heute. Weiterlesen

Unsinn

„Unsinn.“ Sie hob den Kopf, sah mich an, und in ihrem Blick war etwas, das ich nicht ganz verstehen konnte – Hoffnung, vielleicht, oder Trotz. „Man ist nie zu alt, um neu anzufangen.“

Ich antwortete nicht, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Stattdessen sah ich hinaus in die Nacht, auf die Lichter des Hafens, die sich im Wasser spiegelten, und hörte ihr leises Atmen neben mir. Und für einen Moment fühlte es sich an, als wäre alles möglich.

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Nach dem Sturm

Der Sturm war vorbei. Eine plötzliche Stille hatte sich über Moguéran gelegt, als hätte die Welt den Atem angehalten. Die Luft roch frisch, fast zu frisch, dieser scharfe Geruch von Salz und nassem Stein, gemischt mit dem süßen Duft von aufgerissenem Gras. Die Sonne kämpfte sich durch die Wolken, warf Streifen aus goldenem Licht auf die vom Regen glänzenden Dächer und Straßen. Ein Regenbogen spannte sich über den Horizont, fast kitschig in seiner Perfektion. Und doch – da war er. Weiterlesen

Sturm

Es regnete seit Stunden. Nicht dieser sanfte, melancholische Regen, der wie ein Schleier über die Landschaft zieht, sondern ein Sturmregen, der gegen die Fenster peitschte und das Rauschen des Meeres übertönte. Moguéran war grau, bis auf das gelegentliche Aufblitzen von… Weiterlesen

Lange Tage am Meer

Marie trank Rotwein direkt aus der Flasche, ihre Füße ruhten auf meinem Schoß, und ich fragte mich, ob das jetzt Glück war – dieses banale, kleine Szenario, das in keinem Buch stehen würde, weil es nichts zu erzählen gab. Kein Drama, keine Enthüllung, nur das leise, gleichmäßige Rauschen des Meeres und ihre Stimme, die alte französische Lieder summte. Weiterlesen

Der Morgen danach

„Na und?“ Sie stand auf, zog sich die Bluse über und kam zum Tisch, setzte sich auf den Stuhl gegenüber und zog die Tasse zu sich. „Du wohnst hier. Du könntest wenigstens so tun, als wäre es dir nicht egal.“ Ich sah sie an, ihre Augen noch leicht verquollen vom Schlaf, das leichte Lächeln in ihren Mundwinkeln. Marie konnte dir die absurdesten Dinge an den Kopf werfen und dabei so überzeugend aussehen, dass du manchmal vergaßt, wie lächerlich sie waren. Weiterlesen

Nacht

„Vielleicht.“ Ich setzte mich auf die Kante des Bettes, das alte Holz knackte unter meinem Gewicht. Die Matratze war zu weich, und ich hatte Marie oft genug gesagt, dass mein Rücken das Ding hasste. Aber sie hatte nur gelächelt und „Pech“ gesagt. Das war Marie: charmant, kompromisslos und immer einen Schritt schneller als ich. „Es ist das Meer, oder?“ Sie beugte sich vor, ihre Ellenbogen auf die Knie gestützt. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, dunkle Strähnen, die das Licht einfingen wie Seide. „Du denkst immer über das Meer nach, wenn du so schweigst.“ Weiterlesen
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