Im Grunde Unverschämtheiten
Jean Cocteau oder ein anderer französischer Feingeist, Andre Gide, Henry de Montherland oder vielleicht auch Sascha Guitry, hat das Problem, ‚Takt‘ im Sinne der herrschenden gesellschaftlicher Normen definieren zu sollen, feinstens durchdacht und wie folgt ziseliert zu den Akten gegeben: Takt ist das sichere Gespür dafür, wie weit man zu weit gehen darf.
Das hatte ich so zwar noch nie bedacht, aber ich finde, das versteht man, das kommt einfach gut rüber. Und das kapiert auch der Dümmste, ohne damit bereits zu ahnen, ab wann wie weit zu weit ist. Jedenfalls mache ich es genau so, und dies im Grunde schon immer; d.h., nicht ganz ’schon immer‘, sondern erst, seit es mir ziemlich scheißegal geworden ist, ob Frauen sich bei dieser Art von ‚Takt‘ durch mich verletzt oder angemacht fühlen.
Logo, ich liebe Frauen viel zu sehr, als dass ich auch nur den kleinsten Anlass suchte, um sie vorsätzlich zu verletzen. Aber, wenn sie mir quer kommen, oder wenn zwischen uns noch eine Rechnung offen ist, dann kann ich die hundsgemeinsten und die allerverletzendsten Hässlichkeiten hageln lassen. Warum? Weiß ich auch so recht nicht. Basis-Hass? Fotzen-Neid? Bestrafung? Am ehesten noch Unterwerfung.
Am liebsten sind mir die Frauen dann, wenn sie, mit oder ohne meine Hilfe, in die orgiastischen Delirien geraten. Wenn ihr Atem kürzer wird, die Augäpfel nur noch das Weiße zeigen, die Brustwarzen hart wie Rosinen in den Himmel ragen, die Brüste voll und fest anschwellen, die Durchblutung von Hals, Nacken und Brustkorb den Busen in langsam dunkler werdendes Rot taucht, die Flanken beben, die sabbernde Fotze sich wie im Rhythmus ihres Herzschlages öffnet, schließt, öffnet, einlädt,-bis sie dann anfangen, von innen heraus zu zucken, zu schreien oder leise zu winseln, wenn sie sich von mir ‚zur Sau‘ machen lassen. „Was will die Frau?“ fragte Siegmund Freud vor ca. 70 Jahren. Ich denke, ich weiß es: Sie will eben ganz schlicht und einfach von einem für sie akzeptablen Mann zu einer echten, elementaren Riesen-Sau gemacht werden.
Betrachte ich die mir näher stehenden Frauen, muss mein Gefühl für Takt grenzenlos sein. Was ich derzeit alles mit ihnen – und dabei sind die einen wie die anderen voll emanzipierte Power-Frauen, bei denen prinzipiell kein einziger Mann ein X für ein U verkaufen kann – machen darf oder soll, hätte ich niemals für möglich gehalten. Anything goes! habe ich eigentlich immer mehr für einen guten Spruch als für eine durchsetzbare Form von Interaktion gehalten.
Doch angesichts der mit meinem Tun oder Lassen verbundenen Duldungsbereitschaft dieser Frauen schiebe ich die Grenzen meiner gewagtesten Ansinnen und die meiner geilsten Herausforderungen immer weiter in ihre Extrem-Zonen. Und es ist ihnen recht. It’s me, the pusher man.
God damm the pusher.
Ich darf sie ficken; kurz und kernig; lang und heftig;
brutal und geil; maso und sado sowieso; ich darf ihnen die längsten und/oder die dicksten Dildos, oder auch die abenteuerlichsten Gegenstände wie Gurken, Zuccini, Coca- und Champagnerflaschen in ihre Fotzen stecken; und wenn ich brutal bin, auch in die Ärsche; ich darf sie wichsen, lecken, kneifen, beißen; ich darf sie in den Arsch und in den Mund ficken; ich darf sie fesseln oder ihnen die Augen verbinden; ich darf sie fickend und wichsend filmen, und sie wichsen sich für mich, wenn ich es mir wünsche; ich darf ihren G-Punkt suchen; ich darf ihnen in die Fotzen spritzen; ich muss keinen Pariser anziehen; ich darf ihre süßen Löcher von vorne und hinten in Anspruch nehmen, sie besetzen, eincremen und ausweiten, aufreißen; ich darf ihre Schöße mit Kokain pudern und ihre Ärsche dazu; und wenn sie auch vor Schmerzen schreien, sie finden es wunderbar. Und alles macht ihnen – ganz zweifelsfrei – so großen Spaß, dass sie mich dafür lieben! Sagen sie jedenfalls öfters und ohne im mindesten zu zögern.
Und haben bzw. nehmen täten sie mich auch noch, wenn ich denn im Angebot wäre. Auf dem Sozial-Markt bin ich aber nur noch als ‚free lancer‘ vertreten. Ich ficke als Freischaffender und ohne Erwerbsabsichten. Ganz amateuristisch eben. Wenn auch auf gehobenem Niveau.
Im Grunde Unverschämtheiten, wobei ich jenes Wort mit seinem intendierten Verzicht auf die Scham im Ganzen als überdurchschnittlich aussagefähig empfinde.
Das darf ich alles machen, weil ich Frauen lesen kann und weil ich inzwischen auch weiß, wie ich es ihnen am besten besorgen kann; und sie wissen auch, dass ich es weiß. Also: Satisfaction guaranteed? Schön wär’s ja. Und gelegentlich ist es ja auch so.