
Der Regen kennt kein Erbarmen
Der Regen trifft mich wie ein alter Bekannter, der sich nicht entscheiden kann, ob er mich umarmen oder erschlagen will. Ich stehe an dieser Brücke, die nirgends hinführt. Steine, moosig, rau, kalt unter meinen Fingerspitzen. Dahinter die Häuserfronten, dunkel und verschlossen wie die Gedanken, die ich seit Wochen mit mir herumschleppe.
Mein Atem geht schwer. Die Tropfen sammeln sich in meinem Kragen, kriechen langsam den Nacken hinunter. Ich lasse sie gewähren. Soll der Regen mich doch mitnehmen, Schicht für Schicht. Vielleicht bleibt dann weniger übrig von dem, was ich geworden bin.
„Du kannst nicht ewig weglaufen, Amalie.“
Der Satz klingt nach ihm. Nach Erik. Nach dem Mann, der verschwand, ohne ein Wort, ohne eine Spur. Vor sechsundzwanzig Tagen. Ich zähle sie immer noch, als würden sie mir irgendwann eine Antwort geben.
Der Fluss unter der Brücke ist träge. Grau. Und doch ist da diese unruhige Tiefe, die ich so gut kenne. Ich nehme einen Schritt zurück. Nein, noch nicht. Nicht heute.
Stattdessen drehe ich mich um, ziehe den Reißverschluss meiner Jacke höher. Meine Schritte hallen einsam auf dem nassen Pflaster. Ich weiß, dass ich suchen werde. Erik. Oder zumindest den Grund für sein Verschwinden.
Der Regen klopft weiter an mich. Hartnäckig. Ich gehe weiter.
Der Brief ohne Absender
Ich finde ihn morgens. In dem rostigen Schlitz meines Briefkastens, zwischen Reklame für Matratzen und einem Kontoauszug, der mir wieder einmal sagt, wie wenig ich noch habe. Der Umschlag ist grau, fleckig vom Regen, der immer noch in dünnen, schrägen Linien gegen das Fenster schlägt. Keine Marke. Kein Stempel. Keine Handschrift, die ich erkenne. Nur mein Name.
Amalie.
Ich starre darauf, als könnte ich den Inhalt durch den dünnen Karton riechen, hören, fühlen. Aber da ist nichts. Nur Stille. Das Dröhnen der Müllabfuhr in der Ferne. Der entfernte Ruf einer Möwe.
In meiner Küche – wackeliger Stuhl, kalter Boden, Geruch nach abgestandenem Kaffee – öffne ich ihn. Die Schere zittert leicht in meiner Hand.
Ein Blatt. Eine Zeile. Maschinenschrift.
Du weißt, wo du suchen musst.
Mir wird schlecht. Ein widerlicher, seifiger Geschmack breitet sich in meinem Mund aus. Ich schiebe den Zettel weg, als könnte ich ihn so wieder aus meinem Leben befördern. Aber ich weiß es besser.
Erik.
Ich höre seine Stimme, wie sie leise meinen Namen sagt. Amalie. So hat er mich immer genannt, wenn etwas nicht stimmte. Wenn sein Blick ins Leere ging und ich spürte, dass er längst woanders war.
Mein Blick wandert zum Fenster. Der Regen hat die Scheibe in Schlieren gelegt. Dahinter verschwimmt die Brücke. Die Brücke, die zu nichts führt.
„Verdammt“, murmele ich. „Nicht schon wieder.“
Ich ziehe mir den Mantel über, der noch feucht vom Vortag ist. Das kalte, kratzige Innenfutter reibt an meinem Hals. Der Brief brennt in meiner Jackentasche wie ein glühender Stein.
Draußen empfängt mich das Grau. Wasser tropft von den kahlen Ästen der Kastanien. Meine Schritte hallen auf dem Pflaster. Ich weiß, wo ich anfangen muss.
Am Kai.
Am Haus, das keiner mehr betritt.
Das Haus am Kai
Der Weg zum Kai zieht sich. Kopfsteinpflaster, glatt vom Regen, als wolle es mich zum Stolpern bringen. Ich kenne jede Ecke hier. Jeden rostigen Zaun, jeden Riss in den Mauern. Und doch fühlt es sich heute fremd an. Feindlich.
Der Wind peitscht mir das Wasser ins Gesicht. Meine Haare kleben nass und widerspenstig an den Wangen. Ich ziehe den Mantelkragen höher, taste mit klammen Fingern den Brief in meiner Tasche. Noch da. Als würde er mir den Weg weisen.
Das Haus liegt da wie ein gestrandetes Wrack. Schwarzgrau. Verfallen. Die Fenster wie blinde Augen. Das Dach eingefallen, der Putz abgeblättert. Seit Jahren hat hier keiner mehr gewohnt, sagt man. Auch Erik war nie hier. Behauptete er.
Ich bleibe stehen. Atme schwer. Der Geruch von Algen und verrottetem Holz dringt mir in die Nase. Irgendwo plätschert Wasser. Ein loses Fenster klappert rhythmisch im Wind. Klack. Klack. Klack.
„Feigling“, flüstere ich mir selbst zu. Dann drücke ich das knarrende Tor auf.
Im Haus ist es noch dunkler als draußen. Mein Atem steht sichtbar in der kalten Luft. Ich trete vorsichtig auf morsches Parkett. Es ächzt unter meinem Gewicht.
Der Flur ist leer. Staub hängt in der Luft wie schwerer Nebel. An den Wänden bröckelt vergilbte Tapete in langen Streifen herab.
Und dann – Schritte.
Leise.
Oben.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich bleibe stehen, presse den Rücken an die Wand. Lausche.
Nichts.
War da wirklich etwas? Oder spielt mir der Wind wieder einen Streich?
Ich zwinge meine Beine weiter. Tritt für Tritt steige ich die knarrende Holztreppe hinauf. Oben eine Tür, halb offen. Dahinter Dunkelheit.
Ich schiebe sie vorsichtig auf.
Das Zimmer ist leer. Nur ein einzelner Stuhl steht mitten im Raum, darüber hängt ein vergilbter Zettel am Haken:
„Nicht alles ist, wie es scheint.“
Der Boden unter mir knackt. Ich fahre herum. Da – eine Silhouette im Flur. Kurz. Dann weg.
„Erik?“ Meine Stimme klingt fremd.
Keine Antwort. Nur wieder das rhythmische Klack. Klack. Klack.
Ich renne zum Fenster. Draußen: leerer Kai. Leere Straße. Leerer Himmel.
Doch an der Fensterscheibe, innen, zieht sich langsam ein nasser Fingerabdruck nach unten.
Ich schlucke schwer.
Ich weiß jetzt: Ich bin nicht allein.
Schatten in den Fenstern
Ich stehe noch immer am Fenster. Starr. Atemlos. Der Fingerabdruck rinnt langsam wie ein Tropfen nach unten, als würde jemand von außen über das Glas streichen. Doch ich weiß: Ich bin im ersten Stock. Da draußen gibt es keinen Balkon, keinen Vorsprung.
Ein kalter Schauder kriecht mir den Rücken hoch. Ich trete zurück, drehe mich um. Die Tür steht offen, genauso, wie ich sie hinterlassen habe. Aber das Licht draußen ist jetzt dunkler. Dicker. Fast als würde sich die Welt einen grauen Schleier überziehen.
Der Wind reißt an den Fensterläden. Klack. Klack. Klack. Immer dieses verdammte Klack.
Ich gehe in den Flur. Langsam. Jeder Schritt knirscht unter meinen Füßen, als würde das Haus jeden meiner Atemzüge, jede Bewegung kommentieren.
Plötzlich: ein Schatten am Ende des Gangs. Kurz. Flüchtig. Fast könnte ich glauben, ich hätte ihn mir eingebildet. Fast.
„Erik?“ Mein Flüstern erstickt im dicken Staub. Keine Antwort.
Ich taste mich weiter vor. Vorbei an leeren Zimmern. Zerbrochene Spiegel, Möbel, die wie tote Tiere in dunklen Ecken liegen. Das Licht der Nachmittagssonne kämpft sich matt durch die schmutzigen Scheiben.
Dann bleibe ich wie angewurzelt stehen.
Im Wohnzimmer.
Am Fenster gegenüber.
Bewegung.
Jemand steht dort. Ein Schemen, der mich beobachtet. Als ich mich bewege, weicht er zurück. Weg. Fort.
Ich renne hin, reiße die Tür auf, hetze die knarzenden Stufen hinunter. Meine Füße rutschen auf dem nassen Holz aus. Ich taste mich nach unten, stolpere durch den Flur.
Draußen. Nichts.
Der Kai ist leer. Nur der Regen.
Nur das Wasser, das schwer und schwarz gegen die Steine schlägt.
Ich bleibe stehen, keuche, spüre meinen Herzschlag hämmern.
Dann fällt mein Blick wieder auf das Fenster des oberen Stocks. Das, an dem ich eben noch den Schatten sah.
Eine Hand.
Offen. Flach ans Glas gepresst.
Dann weg.
Ich drehe mich um und gehe. Schnell. Das Haus am Kai ist für heute genug.
Doch ich weiß, ich werde zurückkommen.
Ich muss.
Der Mann mit dem schwarzen Hut
Ich sitze im Café gegenüber dem Hafen. Der Regen hämmert stoisch gegen die beschlagenen Scheiben. Drinnen riecht es nach altem Filterkaffee und nassem Stoff. Das Licht ist schwach, gelblich, fast schmutzig.
Der Kellner ignoriert mich. Wie immer. Ich bin hier kein Gast, ich bin Teil des Mobiliars. Eine Gestalt, die kommt und geht.
Ich rühre mechanisch in meiner Tasse. Bitter. Lauwarm. Ich brauche nicht den Kaffee. Ich brauche den Blick. Auf das Haus am Kai.
Das leere Haus.
„Sie suchen ihn.“
Die Stimme kommt von schräg hinten. Kratzig, tief, ein wenig schleppend. Ich fahre herum.
Da sitzt er. Schwarzer Mantel, altmodisch geschnitten. Schwarzer Filzhut, tief ins Gesicht gezogen. Nur die Hände sind zu sehen: sehnig, knochig, mit gelben Nikotinflecken.
„Wen?“ frage ich, obwohl ich die Antwort kenne.
„Ihn.“ Der Mann nickt Richtung Fenster, ohne hinzusehen. „Er war hier. Dann war er fort.“
Ich schlucke. „Erik?“
Der Fremde zieht an seiner Zigarette. Grauer Rauch kringelt sich träge in die Luft. „Der Name ändert nichts.“
„Wo ist er?“ Ich spüre die Ungeduld in meiner Stimme. „Was wissen Sie?“
Der Mann lächelt schief. „Er hat gesucht. So wie Sie jetzt suchen. Nur… manchmal findet man Dinge, die man besser nicht gefunden hätte.“
Ich beuge mich vor. „Was meinen Sie?“
„Das Haus am Kai“, sagt er leise. „Es zieht Menschen an, die Antworten wollen. Es gibt aber nur Fragen zurück.“
Er drückt die Zigarette im Aschenbecher aus, zieht einen kleinen Zettel aus seiner Manteltasche. Legt ihn vor mich hin.
„Gehen Sie morgen zur Nebelgasse. Haus Nummer sieben. Wenn Sie den Mut haben.“
Ich blicke auf. Der Platz ist leer. Der Mann weg. Keine Tür hat geklingelt, kein Stuhl hat gescharrt.
Nur der Zettel liegt da.
Weiße, dünne Pappe.
Wieder diese maschinengeschriebenen Worte:
„Haus 7. Nebelgasse. Morgen. Allein.“
Der Regen klatscht lauter gegen das Glas. Ich nehme den Zettel, falte ihn langsam zusammen.
Ich weiß, ich werde hingehen.
Ich habe keine Wahl.
Spuren im Nebel
Die Stadt atmet schwer unter dem nassen Schleier. Nebel hängt wie kaltes Tuch zwischen den Häusern. Selbst die Laternen werfen nur schwache, trübe Kreise auf das Pflaster.
Ich ziehe den Mantel enger um mich. Meine Schritte sind das Einzige, was ich höre. Dumpf. Geisterhaft.
Nebelgasse.
Ich erkenne sie an der bröckelnden Hausnummer am Anfang der Straße. Eine dieser engen, vergessenen Gassen, in die niemand freiwillig geht. Die Fensterläden links und rechts sind vernagelt oder zerschlagen. Die Häuser ducken sich dicht an dicht. Als wollten sie etwas verbergen.
Haus Nummer sieben.
Da steht es. Grau. Unscheinbar. Das Holz der Tür splittert, als wäre es von innen aufgekratzt worden. Ich bleibe einen Moment stehen, höre meinen eigenen Atem.
Dann: Schritte.
Hinter mir.
Leise.
Ich drehe mich um. Nichts. Nur Nebel.
Ich strecke die Hand aus, berühre das kalte Holz. Drücke langsam die Tür auf. Sie gibt knarrend nach.
Drinnen ist es stockfinster. Ein Geruch schlägt mir entgegen: modrig, feucht, metallisch.
Ich taste nach meinem kleinen Taschenlicht. Der schmale Lichtkegel schneidet durch die Dunkelheit.
Spuren.
Schlammige, undefinierbare Abdrücke führen über den Boden. Große, schwere Schritte. Dann wieder kleine, eilige. Als wären mehrere Menschen hier gewesen.
Ich folge den Spuren.
Ein Flur, eine enge, verdrehte Treppe nach oben. Das Licht tanzt über die rissigen Wände.
Plötzlich bleibt mein Atem stehen.
Am unteren Treppenabsatz liegt etwas.
Ein alter Schal. Grau, grob gestrickt. Ich erkenne ihn sofort. Eriks Schal.
Ich greife danach, fahre vorsichtig mit den Fingern über den Stoff. Er riecht schwach nach dem Parfum, das Erik manchmal trug.
„Erik…“ flüstere ich.
Dann ein Geräusch von oben. Ein leises, schleifendes Scharren.
Ich richte das Licht auf die dunkle Treppe.
„Ist da jemand?“ Meine Stimme klingt klein in diesem Haus, das nur aus Stille und Schatten zu bestehen scheint.
Keine Antwort.
Nur das Scharren.
Ich atme tief durch und setze den ersten Schritt auf die knarrende Treppe.
Mein Herz hämmert, als ich weiter steige, Stufe für Stufe.
Ich weiß nicht, was mich da oben erwartet.
Aber ich weiß: Ich kann nicht umkehren.
Die Stimme auf dem Tonband
Die Stufen unter meinen Füßen ächzen wie lebendige Wesen. Jeder Schritt klingt, als würde das Haus mich warnen. Oder verspotten.
Oben: ein schmaler Flur. Die Tapeten hängen in nassen Fetzen von den Wänden. Am Ende eine Tür, halb offen. Dahinter Dunkelheit.
Ich stoße sie langsam auf. Das Licht meines Taschenstrahlers wandert über einen kahlen Raum. Ein alter Schreibtisch. Umgeworfene Stühle. Überall Staub.
In der Mitte: ein altes Tonbandgerät. Groß, kantig, ein Relikt aus einer anderen Zeit. Staub liegt auf den Spulen. Aber jemand hat es zuletzt benutzt. Das Band ist eingelegt, zurückgespult.
Daneben: ein kleines, vergilbtes Kärtchen. Nur ein Wort:
Play.
Meine Hand zittert, als ich den Schalter nach unten drücke.
Ein leises Surren. Dann ein Klicken.
Rauschen.
Knacken.
Dann Eriks Stimme.
Brüchig. Gehetzt. Atmend.
„Amalie… wenn du das hörst… dann hab ich es nicht geschafft… ich weiß nicht mehr, wem ich trauen kann…“
Ich taumle einen Schritt zurück. Die Stimme frisst sich in meine Knochen.
„Sie beobachten mich. Immer. Das Haus… das Haus hat Augen…“
Ein Rumpeln im Haus. Echt? Oder Einbildung?
Ich halte den Atem an.
„Geh nicht weiter, Amalie“, fleht Erik. „Was auch immer sie dir sagen… es ist eine Falle… ich…“
Stille.
Das Band läuft weiter, aber kein Wort mehr. Nur dumpfes Rauschen, immer lauter, aggressiver.
Ich reiße den Stecker aus der Dose. Das Gerät verstummt.
Schweiß rinnt mir über den Rücken.
Mein Blick fällt auf den Boden. Dort: frische Fußabdrücke im Staub.
Große Stiefel.
Sie führen zur Tür.
Weg von mir.
Ich bin nicht allein im Haus.
Mein Herz hämmert.
Ich lösche das Licht, presse mich an die Wand. Lausche.
Schritte.
Langsam.
Schwer.
Sie entfernen sich.
Ich warte. Minuten vielleicht. Dann wage ich mich vorsichtig zum Fenster. Draußen im Nebel eine dunkle Gestalt, langsam die Gasse hinabgehend.
Der Mann mit dem schwarzen Hut.
Ich fasse den Schal fester.
Ich weiß jetzt: Ich bin mitten in etwas geraten, das ich nicht verstehe.
Noch nicht.
Aber ich werde weitergehen.
Ich muss.
Das verlorene Zimmer
Ich finde kaum Schlaf in dieser Nacht. Jedes Knarren, jedes Klirren draußen lässt mich aufschrecken. Erst am frühen Morgen wage ich mich wieder hinaus.
Die Straßen wirken wie ausgestorben. Nur der Nebel ist geblieben, hat sich in jede Ritze der Stadt geschlichen.
Ich folge dem einzigen Anhaltspunkt, den ich habe: dem Hotel, in dem Erik sich angeblich zuletzt eingemietet hatte. Ein heruntergekommenes Gebäude am Rand der Altstadt. Grau, kantig, ein Monument aus einer Zeit, in der man noch an Fortschritt glaubte.
Der Portier mustert mich misstrauisch, als ich den löchrigen Teppich der Eingangshalle betrete.
„Zimmer Sieben“, sage ich. „Mein Bruder war hier.“
Die Lüge schmeckt bitter.
Der Portier schüttelt langsam den Kopf.
„Zimmer Sieben? Gibt es nicht.“
Ich starre ihn an.
„Natürlich gibt es das. Zweiter Stock, Gang links. Erik war dort.“
Sein Blick wird hart.
„Wir haben nie ein Zimmer Sieben gehabt. Niemals.“
Ich gehe trotzdem. Zwei Stufen auf einmal, der Teppich dämpft meine hastigen Schritte. Zweiter Stock. Linker Gang.
Ich zähle die Türen.
Fünf. Sechs… dann acht.
Da, wo Sieben sein müsste, ist nichts. Nur blanke Wand.
Glatt, kühl, makellos.
Mein Puls hämmert. Ich taste über den Putz. Fühle Spuren. Unebenheiten. Als wäre hier einmal etwas gewesen.
Ich lehne meine Stirn gegen die Wand.
„Erik…“
Hinter mir Räuspern.
Ich fahre herum.
Der Mann mit dem schwarzen Hut steht am Ende des Gangs.
Regungslos.
Ich gehe langsam auf ihn zu.
„Wo ist das Zimmer?“ schreie ich fast. „Was haben Sie getan?“
Er sagt nichts.
Dreht sich um.
Verschwindet durch eine Seitentür.
Ich laufe ihm nach, aber als ich die Tür öffne, ist dahinter nichts als ein leerer, verfallener Hinterhof.
Nur der Wind weht lose Papierfetzen über den Asphalt.
Auf einem davon erkenne ich wieder die maschinengeschriebenen Buchstaben:
„Geh zum Frachter. Nacht. Fest der Gesichter.“
Ich halte den Zettel in der Hand. Er fühlt sich schwer an.
Der nächste Schritt ist klar.
Ob ich will oder nicht.
Das Fest der Gesichter
Der Hafen schläft nie. Auch nicht in dieser Nacht.
Trotzdem liegt eine seltsame Stille über dem Wasser, als ich mich dem alten Frachter nähere. Ein rostiges Ungetüm, fest vertäut und doch wie zum Absprung bereit.
Der Name auf dem Rumpf ist unleserlich. Die Buchstaben ausgebleicht, verwittert. Das Licht der fahlen Laternen spiegelt sich in dunklen Ölflecken auf dem Wasser.
Ich gehe über die wackelige Planke.
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
Drinnen: Musik.
Dumpf, verzerrt, wie aus einem Grammophon aus einer anderen Zeit.
Ein Saxophon, das sich windet wie eine Schlange.
Dazwischen Stimmen. Lachen. Flüstern.
Ich öffne die schwere Tür.
Der Raum dahinter ist surreal.
Kerzen in alten Flaschen. Rote Vorhänge, die sich im Luftzug bewegen. Der Boden bedeckt mit Teppichen, zu fadenscheinig um noch als Schutz zu dienen.
Und überall Menschen.
Oder besser: Gestalten.
Alle tragen Masken.
Weiße, schwarze, rote, aus Holz, Leder, Metall.
Grinsende Fratzen. Stumme Gesichter.
Ich bleibe stehen, weiß nicht, wohin mit meinem Blick.
Eine Frau in einem langen, scharlachroten Kleid gleitet an mir vorbei. Ihre Maske zeigt das Antlitz einer antiken Statue.
Jemand flüstert in mein Ohr:
„Du bist spät.“
Ich fahre herum. Niemand da.
Ich taste mich weiter ins Innere vor.
Ein Kreis hat sich gebildet.
In der Mitte steht der Mann mit dem schwarzen Hut.
Sein Gesicht bleibt verborgen, seine Stimme ist ruhig.
„Der Suchende ist unter uns“, sagt er. „Heute Nacht wird er sehen, was verborgen bleiben sollte.“
Alle Masken wenden sich mir zu.
Ich spüre die Blicke.
Kalt. Prüfend. Erwartungsvoll.
Ich will etwas sagen, aber meine Kehle ist trocken.
Der Mann reicht mir eine Maske.
Schlicht. Weiß. Ausdruckslos.
„Setz sie auf“, sagt er. „Ohne Maske bist du hier niemand.“
Ich zögere. Dann nehme ich sie.
Der Moment, in dem ich sie mir vors Gesicht halte, ist wie ein Bruch in der Wirklichkeit.
Der Raum verschwimmt. Die Musik kippt ins Unwirkliche.
Ich weiß nicht mehr, wer ich bin.
Nur, dass ich weitermuss.
Der Fluss, der schweigt
Ich laufe. Oder ich treibe.
Der Nebel hat mich verschluckt, hat mich aus dem Rumpf des Frachters gespuckt wie etwas Unbrauchbares.
Die Maske halte ich noch in der Hand. Glatt, kalt, als würde sie mir immer noch befehlen, zu schweigen.
Ich stehe am Ufer. Der Fluss liegt da wie ein schwarzes Band. Breit. Regungslos. Kein Gluckern, kein Rauschen. Er schweigt.
So wie alle hier schweigen.
Ein rostiges Boot wartet.
Ohne Bootsführer, ohne Licht.
Nur eine kleine Laterne flackert an der Reling.
Ich steige ein.
Der Motor springt an, als wüsste das Boot bereits, wohin ich will.
Oder wohin ich muss.
Der Fluss zieht mich hinein.
Links und rechts ziehen Schattenlandschaften vorbei: zerfallene Lagerhäuser, verlassene Kräne, kaputte Brücken.
Ich sehe Gesichter in den Fenstern, doch wenn ich genauer hinschaue, sind sie verschwunden.
Irgendwo schreit eine Möwe.
Ein einziger, klagender Laut, der sofort vom Nebel verschluckt wird.
Ich taste nach dem Zettel in meiner Jackentasche.
Er ist noch da.
Zerknittert. Feucht.
„Suche weiter.“ steht jetzt darauf.
Ich weiß nicht, ob ich den Zusatz selbst übersehen habe oder ob er neu ist.
Der Fluss macht eine Biegung.
Vor mir taucht etwas auf.
Ein altes Bootshaus, fast völlig überwuchert von Schlingpflanzen.
Zerbrochene Fenster, Türen aus den Angeln gerissen.
Das Boot legt von selbst an.
Ich steige aus.
Die Bretter unter meinen Füßen ächzen, als wollten sie mich warnen.
Ich öffne die knarrende Tür.
Drinnen ist es still.
Nur in einer Ecke ein schwaches, gleichmäßiges Ticken.
Ich gehe näher.
Ein altes Metronom.
Hin.
Her.
Hin.
Her.
Der Takt treibt mich weiter.
An der Wand hängt ein Bild: Erik.
Oder jemand, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht.
Aber das Bild ist alt.
Mindestens vierzig Jahre alt.
Mein Magen verkrampft sich.
Ich drehe mich um.
Am Eingang:
Der Mann mit dem schwarzen Hut.
Sein Gesicht bleibt verborgen, doch ich spüre sein Lächeln.
„Bald“, sagt er leise.
„Bald wirst du verstehen.“
Dann ist er weg.
Verschluckt vom Nebel.
Ich stehe allein da.
Mit der Maske in der Hand.
Und dem Gefühl, dass ich nicht nur Erik suche, sondern etwas viel Größeres.
Etwas, das mich selbst betrifft.
Begegnung mit der Wahrheit
Am Morgen ist der Nebel dichter denn je.
Die Stadt wirkt wie ausgelöscht. Keine Stimmen, kein Verkehr. Nur mein Atem, das Prasseln des Regens auf dem Schirm meiner Jacke, das Klopfen meiner Schritte auf nassem Pflaster.
Ich gehe, geführt von einer Ahnung, mehr als von einem Ziel.
Meine Finger tasten immer wieder unbewusst nach dem Brief, dem Zettel, der Maske.
Dinge, die mich nicht mehr loslassen.
In einer stillen Nebenstraße bleibe ich abrupt stehen.
Vor mir: ein altes Café.
Der Lack der Fensterrahmen blättert, das Türschild hängt schief.
Ich weiß, dass sie da drinnen ist.
Sie, die ich seit Tagen vermeiden wollte.
Eriks Schwester.
Liv.
Ich drücke die Tür auf.
Ein schwaches Glöckchen bimmelt.
Drinnen: abgestandener Kaffeeduft, flackerndes Neonlicht, Tische mit zerkratzten Oberflächen.
Liv sitzt am Fenster.
Großer Mantel, schwarze Haare zum Knoten gebunden, Zigaretten zwischen langen Fingern. Ihre Augen treffen meine, kalt, aber auch müde.
„Du hast lange gebraucht“, sagt sie, ohne aufzusehen.
Ich setze mich.
Keine Umarmung. Kein Händeschütteln.
Zu viel liegt zwischen uns.
„Wo ist Erik?“ Meine Stimme bricht fast.
Sie seufzt, atmet tief aus. Der Rauch kringelt sich träge in die stickige Luft.
„Er war auf der Suche, Amalie. Immer. Nach etwas, das er nie benennen konnte. Erst nach Antworten. Dann nach sich selbst.“
Ich schlucke. „Was meinst du?“
„Er war krank. Schon lange. Nicht körperlich.“
Ihre Augen bohren sich in meine.
„Er hatte Angst. Vor allem. Vor sich. Vor dir. Vor der Welt.“
Ich presse die Lippen zusammen.
„Aber er hat doch geliebt…“
„Hat er? Oder hat er nur gehofft, dass du ihn rettest?“
Ein stechender Schmerz zieht sich durch meinen Brustkorb.
Ich will widersprechen, aber ich kann nicht.
Liv stubst ihre Zigarette in den Aschenbecher.
„Irgendwann hat er sich entschlossen, zu verschwinden. Ganz. In diesen Wahnsinn abzutauchen. Das Haus, das Fest, der Fluss… all das war seine Art, sich auszulöschen.“
Ich starre sie an.
Der Stuhl unter mir wirkt plötzlich unsicher, der Boden schwankt.
„Und jetzt?“ flüstere ich.
Sie zieht ein kleines, zerknittertes Foto aus der Manteltasche.
Darauf Erik. Blasser, eingefallener Blick, wie jemand, der bereits auf der anderen Seite steht.
„Er wartet am anderen Ufer. Immer noch.“
Ich sehe Liv an.
Sie nickt nur.
„Du wirst gehen müssen, Amalie. Ganz allein.“
Ich stehe langsam auf.
Ich weiß, was ich tun muss.
Der Fluss.
Der andere Uferweg.
Der kalte Morgen
Ich bin früh unterwegs. Der Himmel liegt bleigrau über der Stadt, schwer und drückend. Der Regen hat aufgehört, aber alles ist noch nass, als hätte die Welt selbst geschwitzt vor Angst.
Meine Schritte führen mich zur Brücke.
Der Ort, an dem alles begonnen hat.
Der Ort, an dem ich stand, als Erik verschwunden ist.
Der Fluss unter mir ist ruhig, zu ruhig. Kein Plätschern, keine Bewegung. Nur diese dunkle, spiegelglatte Fläche, die alles schluckt, was hineinfällt.
Ich lehne mich ans Geländer. Das Metall ist kalt, rau.
Der Wind fährt mir ins Gesicht, beißt in meine Wangen.
Ich schließe die Augen.
Sehe ihn vor mir. Erik.
Sein Lächeln, das immer ein bisschen zu traurig war.
Sein Blick, der oft in eine Ferne ging, in die ich ihm nie folgen konnte.
Ich atme tief ein.
Langsam.
Zäh.
Die Stadt wacht auf.
In der Ferne ein Nebelhorn.
Ein Fahrrad, das über nasses Kopfsteinpflaster holpert.
Eine Möwe, die kreischt.
Ich öffne die Augen.
Da steht er.
Am anderen Ufer.
Schlank, in einen dunklen Mantel gehüllt. Die Konturen verschwimmen im Nebel, aber ich weiß, dass er es ist.
Erik.
Er hebt langsam die Hand.
Eine Geste, so klein, so vorsichtig, als würde er selbst kaum glauben, dass ich da bin.
Ich atme scharf ein.
Möchte rufen, laufen, springen.
Aber ich bleibe stehen.
Starre nur.
Wir stehen uns gegenüber, getrennt von diesem endlosen, schwarzen Band Wasser.
Keiner spricht.
Keiner bewegt sich.
Dann, nach einer Ewigkeit, dreht er sich langsam um.
Schritt für Schritt geht er tiefer in den Nebel, bis er ganz verschwindet.
Ich lehne mich an das kalte Geländer.
Spüre den Schmerz, das Vakuum, das er hinterlässt.
Aber auch: eine unerklärliche Ruhe.
Ich weiß jetzt, dass ich ihn loslassen muss.
Vielleicht war das der Sinn dieser Reise.
Nicht ihn finden.
Sondern verstehen.
Der Morgen ist kalt.
Und doch irgendwie klar.
Das andere Ufer
Ich stehe noch immer auf der Brücke.
Das Wasser unter mir zieht mich mit seinen stillen Strömungen.
Doch ich bleibe.
Nicht aus Angst.
Sondern weil ich weiß: Ich werde ihm nicht mehr folgen.
Und doch gehe ich los.
Hinunter zum Fluss.
Der alte Steg liegt noch da, morsch, brüchig. Jeder Schritt knarzt und gibt unter meinem Gewicht nach.
Das Boot wartet.
Dasselbe, das mich schon einmal getragen hat.
Ohne zu überlegen, steige ich ein.
Der Motor startet von selbst.
Wieder dieses leise, dunkle Tuckern, das sich wie ein Herzschlag unter meinen Füßen anfühlt.
Der Nebel frisst die Ufer, die Lichter, die Geräusche.
Alles wird weich, verschwommen, fremd.
Ich weiß nicht, wie lange ich fahre.
Zeit spielt hier keine Rolle mehr.
Plötzlich legt das Boot an.
Ich steige aus.
Das andere Ufer ist anders.
Still.
Kein Wind, kein Vogelruf.
Nur die weichen Tritte meiner Schritte im feuchten Gras.
Dann sehe ich ihn.
Erik.
Er sitzt auf einem umgestürzten Baumstamm, den Kopf gesenkt, den Blick auf das Wasser gerichtet.
Sein Gesicht wirkt älter, eingefallener, aber ruhig.
Friedlich.
Ich gehe langsam zu ihm.
Setze mich wortlos daneben.
Minuten vergehen.
Oder Stunden.
Ich weiß es nicht.
„Ich habe dich gesucht“, sage ich leise.
Er nickt kaum merklich.
„Ich weiß.“
Ich atme tief durch.
„Warum?“
„Ich wollte verschwinden“, sagt er. Seine Stimme klingt fern, als spreche er nicht zu mir, sondern zu jemandem, der gar nicht da ist.
„Ich konnte nicht mehr. Weder mit dir noch ohne dich.“
Ich schlucke schwer.
„Hast du je geglaubt, dass ich dich retten kann?“
Er sieht mich an.
Zum ersten Mal richtig.
Und ich erkenne: da ist nichts mehr, was ich festhalten kann.
Keine Hoffnung.
Kein Vorwurf.
Nur das stille Wissen, dass es vorbei ist.
„Nein“, sagt er. „Ich musste mich selbst retten.“
Wir sitzen noch eine Weile.
Dann stehe ich auf.
Er bleibt sitzen.
Ich gehe zurück zum Boot.
Steige ein.
Als ich mich noch einmal umdrehe, ist er fort.
Der Baumstamm leer.
Das Gras unberührt.
Das Boot setzt sich in Bewegung.
Zurück in mein Leben.
Zurück ans Ufer, das meines ist.
Jenseits der Brücke
Das Boot legt leise an.
Ich steige aus, spüre das feste Pflaster unter meinen Füßen.
Der Nebel lichtet sich langsam.
Die Stadt kommt zurück.
Schemenhaft erst. Häuser, Straßen, Laternen, dann klarer, schärfer, näher.
Ich gehe die vertraute Strecke.
Vorbei an dem Haus mit den blinden Fenstern, das mich einst empfangen hat.
Vorbei an der Nebelgasse, die jetzt nur noch eine schäbige, enge Straße ist.
Vorbei am Frachter, der grau und leer am Kai liegt.
Ich bleibe an der Brücke stehen.
Dem Ort, an dem alles begann.
Dem Ort, an dem ich immer glaubte, Antworten zu finden.
Der Fluss liegt ruhig.
Kein Flüstern, kein Schatten, kein Echo mehr.
Nur Wasser, das einfach Wasser ist.
Ich lege die weiße Maske, die ich all die Zeit mit mir getragen habe, vorsichtig auf das Geländer.
Ein letzter Blick, dann lasse ich sie los.
Der Wind nimmt sie mit, trägt sie über das Wasser.
Sie verschwindet, dreht sich noch einmal, dann sinkt sie langsam hinab.
Ich atme tief durch.
Zum ersten Mal ohne Angst.
Ich weiß jetzt: Erik ist Teil meiner Geschichte, aber nicht mein Ziel.
Ich habe ihn losgelassen.
Und mit ihm alles, was mich gebunden hat.
Der Regen setzt wieder ein.
Sanft.
Nicht wie früher, nicht als Peitsche, sondern wie ein leiser Abschiedsgruß.
Ich drehe mich um.
Beginne zu gehen.
Jenseits der Brücke wartet mein Weg.
Mein Leben.
Ungewiss.
Aber meins.
Jeder Schritt klingt jetzt anders.
Leichter.
Fester.
Der Morgen gehört mir.
Regen, Licht und Neuanfang
Der Himmel reißt auf, kaum merklich zuerst, dann mit einer Entschlossenheit, die mich innehalten lässt.
Graublau weicht hellem Silber.
Die Tropfen, die eben noch wie kalte Nadeln auf meiner Haut lagen, sind jetzt weich, fast warm.
Ich gehe weiter, ohne Plan, ohne Ziel.
Der Weg vor mir ist nicht mehr das endlose Labyrinth aus Fragen.
Es ist einfach nur ein Weg.
Mit Rissen im Asphalt, Pfützen, in denen sich die ersten Sonnenstrahlen brechen.
Vor einem Schaufenster bleibe ich stehen.
Mein Spiegelbild blickt mir entgegen.
Vertraut und fremd zugleich.
Ich sehe Spuren von allem, was war: Müdigkeit, Trauer, Trotz.
Aber auch etwas Neues.
Etwas, das ich lange vermisst habe.
Ruhe.
Ich lächle.
Ein vorsichtiges, tastendes Lächeln.
Aber echt.
Der Wind spielt mit den losen Haarsträhnen, zerrt sanft an meinem Mantel.
Ich lasse es zu.
Spüre, wie ich mit jedem Atemzug leichter werde.
Vor einem Café mit klappernden Bistrotischen bleibe ich stehen.
Der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee zieht durch die Luft.
Ich trete ein.
Drinnen warmes Licht, leise Musik, Stimmengewirr.
Kein Ort der Rätsel.
Nur Menschen.
Lebendig, laut, unvollkommen.
Wie ich.
Ich bestelle einen Kaffee, setze mich ans Fenster.
Draußen laufen Passanten vorbei.
Ein kleines Kind springt lachend in eine Pfütze.
Ein alter Mann zieht langsam seinen Hund hinter sich her.
Ich nippe an der Tasse.
Der erste Schluck ist bitter, stark, belebend.
Das ist mein Moment.
Mein Anfang.
Kein lauter, kein großer.
Nur meiner.
Ich sehe hinaus.
Der Tag beginnt.
Der Regen lässt nach.
Licht bricht durch die Wolken.
Und ich bin bereit.