Der Schwan

In den Schatten der Hochhäuser, wo der Asphalt unter den Füßen zu glühen scheint, stehe ich, ein einsamer Wanderer in dieser urbanen Wüste. Die Luft ist schwer, durchzogen von einem Gemisch aus Abgasen und dem süßlichen Duft von Junk-Food, der aus den Fast-Food-Ketten dringt. Meine Ray Ban, ein Relikt vergangener Tage, schützt meine Augen vor dem grellen Licht der Neonreklamen, die selbst am Tag nicht erlöschen. Die Stadt, ein Moloch aus Stahl und Beton, pulsiert in einem unaufhörlichen Rhythmus, der mich in seinen Bann zieht und gleichzeitig abstößt.
Die Uhr tickt. Plötzlich bleibt sie stehen. Ein Moment der Stille, der in dieser Kakophonie aus Sirenen und Motorenlärm wie ein Sakrileg wirkt. Meine Gedanken rasen, ein Wirbelsturm aus Fragmenten und Erinnerungen, die sich in einem chaotischen Tanz vermengen. Die Klippen meiner Seele, zerklüftet und rau, ragen in den stürmischen Himmel meiner Existenz. Ein Himmel, der keine Sterne mehr kennt, nur das kalte Leuchten der Satelliten und Drohnen, die unsichtbare Augen über die Stadt wachen lassen.
Ein Schwan, verloren in dieser Betonwüste, schwimmt in einem schmutzigen Teich, der einst ein Park war. Seine Anmut, ein surrealer Kontrast zu der Fäulnis und Zersetzung, die ihn umgeben. Ein Bild, das mich an die Vergänglichkeit alles Schönen erinnert, an die brennende Sorge, dass auch das letzte bisschen Hoffnung in dieser Welt der technokratischen Entfremdung verloren gehen könnte.
Die Menschen um mich herum, Gesichter ohne Namen, huschen vorbei wie Schatten. Ihre Augen, leer und müde, spiegeln die Resignation einer Gesellschaft, die sich in ihrem eigenen Verfall eingerichtet hat. Junk-Food und billiger Alkohol, die Narkotika der modernen Zeit, betäuben die Sinne und lassen die Seelen in einem Meer aus Gleichgültigkeit versinken.
Ein Buddha, golden und unbewegt, steht in einem Schaufenster, ein stummer Zeuge dieser urbanen Desolation. Seine Augen, halb geschlossen, scheinen mich zu verhöhnen, als ob er die Absurdität dieser Existenz durchschaut hätte. Ein ironischer Kommentar auf die Suche nach Erleuchtung in einer Welt, die sich selbst verloren hat.
Die Straßen, ein Labyrinth aus Einbahnstraßen und Sackgassen, führen mich immer wieder zurück zu mir selbst. Ein ewiger Kreislauf, der kein Entrinnen kennt. Die Zeit, ein zyklisches Monster, das mich in seinen Fängen hält, lässt mich in einem Moment des Stillstands verharren. Ein Stillstand, der keine Katharsis bietet, nur die bittere Erkenntnis, dass der Weg nach vorn ebenso düster ist wie der Weg zurück.
Ein plötzlicher Regenschauer, ein kurzer Moment der Reinigung, der die Stadt in ein surreales Licht taucht. Die Tropfen, die auf den Asphalt prasseln, scheinen die Zeit zu fragmentieren, jede Sekunde in ein Mosaik aus Erinnerungen und Gedanken zu zerbrechen. Ein Regenbogen, ein flüchtiger Hoffnungsschimmer, der sich ebenso schnell auflöst, wie er erschienen ist.
Die Stadt, ein Spiegel meiner eigenen Seele, reflektiert die Dunkelheit und das Chaos, das in mir tobt. Ein ewiger Kampf zwischen Verzweiflung und Wut, zwischen resignierter Akzeptanz und dem verzweifelten Wunsch nach einem Ausweg. Ein Labyrinth, aus dem es kein Entrinnen gibt, nur die endlose Wanderung durch die Schatten und das Licht.
Die Uhr tickt wieder. Der Moment des Stillstands ist vorbei, die Zeit nimmt ihren unerbittlichen Lauf. Die Stadt, ein Moloch aus Stahl und Beton, pulsiert weiter in ihrem unaufhörlichen Rhythmus. Und ich, ein einsamer Wanderer in dieser urbanen Wüste, setze meinen Weg fort, getrieben von der brennenden Sorge und der Hoffnung auf einen flüchtigen Moment der Erleuchtung.
Ein Schwan, ein Buddha, ein Regenbogen – Fragmente der Hoffnung in einer Welt, die sich selbst verloren hat. Ein ewiger Kreislauf, der kein Entrinnen kennt, nur die endlose Wanderung durch die Schatten und das Licht.